Glasfaseranschluss freigeschaltet – trotzdem keine schnelle Internetverbindung ?

Nachdem der Hausübergabepunkt (HÜP) sowie der mit einem Stromanschluss versehene Netzabschluss (NT) in Haus/Wohnung installiert sind, wird der Glasfaseranschluss gemessen und das Internet freigegeben. Die Lämpchen am NT sind auf „grün“ Ab jetzt ist der Kunde gefragt – was ist zu tun ?

An den NT muss mit einem Netzwerkkabel der Router angeschlossen werden. Als Router ist ein für die bei Glasfaser größere Übertragungsgeschwindigkeit geeignetes Modell zu verwenden, z.B. die FritzBox 7590. Die Router haben eine Buchse mit der Aufschrift WAN (Wide Area Network) , hier wird das vom NT kommende Netzwerkkabel gesteckt. Nun sollte auch die erste Funktionsprüfung des Kunden erfolgen. An den Router wird per Netzwerkkabel ein Laptop oder PC angeschlossen und per Internet-Browser (Chrome, Firefox….) über die Adresszeile des Browsers eine Verbindung zum Router aufgebaut. Im Router sind die Einstellungen für den Internet-Zugang zu machen. Das ist anhand erhaltener Merkblätter relativ einfach. Es sind keine komplizierten Eingaben erforderlich, da die Adressangaben automatisch aus dem Internet bezogen werden. Wer unsicher ist, schaut sich einmal hierzu ein Video-Tutorial in YouTube an.

Wenn das Internet funktioniert (grüne Lampe am Router) kann die Geschwindigkeit der Verbindung überprüft werden. Hierzu gibt es „Speed-Tester“ im Internet. Aber Achtung: Nicht alle kommen mit der Performance von Glasfaser klar. Bewährt hat sich z.B. der Speedtest von Ookla, den man direkt übers Internet oder auch als App auf dem PC installieren kann.

Häufig ist man unzufrieden mit dem Messergebnis, das nicht die gebuchten Werte für Download und Upload des Glasfaseranschlusses erreicht. Das liegt in der Regel an der Hardware des vorhandenen PCs/Laptops. Die Netzwerkkarte muss „Gigabit-fähig“ sein. Das lässt sich über die Systemsteuerung des PCs in Erfahrung bringen. Tipp: Der PC lässt sich per LAN-Kabel statt an den Router auch direkt an den NT anschließen. Wenn die Netzwerkkarte Gigabit-fähig ist, muss der Speed-Test hier auf jeden Fall die gebuchte Übertragungsrate anzeigen.

Der größte Datendurchsatz zum PC wird erreicht, wenn der Anschluss an den Router per LAN-Kabel erfolgt. Hierzu sind am Router mehrere LAN-Buchsen vorhanden. Häufig soll der Computer jedoch per WLAN (also drahtlos) mit dem Router verbunden werden. Neuere Rechner haben dazu eine WLAN-Adapter-Karte eingebaut. Eine Verbindung zwischen Computer und Router herzustellen ist heutzutage einfach: Nach Auswahl des Routers am Computer (in den Netzwerkeinstellungen) braucht die Verbindung nur noch mit der WPS-Taste (Wireless Protected Setup) am Router bestätigt werden und man erspart sich die umständliche Eingabe des WLANPasswortes (siehe Aufkleber am Router).

Der im Rechner verbaute WLAN-Adapter ist aber häufig eine Engstelle für den Datendurchsatz. Die neuen Router nutzen nicht nur das 2,4 GHz-Band sondern auch das 5-GHz Band zum Betrieb. Ältere WLAN-Adapter im PC unterstützen nicht das 5 GHz-Band und damit höhere Datenraten. Aufklärung schafft ein Blick in die Systemeinstellungen am Computer und das Speedtest-Ergebnis, wenn der Rechner über WLAN-angeschlossen ist.

Hat der Computer keinen neuen WLAN-Adapter lässt sich auch ein externer WLAN-Stick am USB-Port anschließen. Mit einem aktuellen WLAN-Stick z.B. für die Fritzbox lässt sich bei guter Funkwellenausbreitung dann ein sehr guter Datendurchsatz erreichen.

Moderne Handys sind von der Hardware meist bereits gut ausgestattet. Verbinden sie einmal ihr Handy per WLAN mit dem Router und starten dort den Speedtest (Ookla gibt es auch als App für Android oder iOS). Das Ergebnis wird sie positiv überraschen.

Um den Datendurchsatz zu optimieren ist allerdings auch der Standort des Routers sowie die Kanalbelegung wichtig. Fremd-Router können mit ihrer Kanalbelegung stören und damit den Datendurchsatz verringern. Das Setup-Programm des Routers gibt Anhaltspunkte die optimale Kanalbelegung einzustellen.

Zu einer besseren Übertragung können auch Powerline-Adapter unter Ausnutzung des 220 VNetzes beitragen. Ein Gerät per LAN am Router angeschlossen, das Tochtergerät nahe am Computer und Anschluss per LAN.

Eine weitere Alternative sind Repeater. Diese nehmen das WLAN-Signal auf und „wiederholen“ es um die Reichweite zu erhöhen. Das geht aber meist auf Kosten der verfügbaren Bandbreite. Da der Repeater mit dem ihm zur Verfügung stehenden WLAN-Signal gleichzeitig senden und empfangen muss, ist die Bandbreite des Repeaters effektiv halbiert. Besser sind die neuen Mesh-WLANSysteme. Hier bauen Mesh-Repeater ein eigenständiges WLAN-Signal auf und kommunizieren mit den anderen Mesh-Stationen. Alle Komponenten haben den gleichen Netzwerknamen und die Sicherheitseinsstellungen des originären Routers, so das in der ganzen Wohnung ein einheitliches WLAN mit fließendem Übergang von einer Station zur anderen entsteht. Wichtig für ortsungebundene Smartphones, Laptops und Tablets.

Die Versorgung von Wohnung oder Haus, kann im Einzelfall also komplex sein und erfordert mitunter mehrere Maßnahmen, ggf. auch alternative „Versuche“. Im Internet findet sich zu den genannten Themen hilfreiche Unterstützung.

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